![ein Reisebericht über Kirgistan](images/rb-n.gif)
![Bilder aus Kirgistan](images/ds-f.gif)
![Weitere Informationen und Links...](images/wi-f.gif)
![](images/s-shadow.jpg)
![Hans mit Trophäe](images/s-hanstrop.jpg)
![Taalai mit "Steinbock-Schulter"](images/s-taalai.jpg)
|
Samstag, 27.9.
5 Uhr Tagwache. Wir packen unsere ganzen Sachen,
da wir heute anderswo übernachten werden. Nach dem
Frühstück werden die Pferde beladen. Um 7 Uhr brechen
wir auf, nach einiger Zeit geht die Sonne auf. Der wenige
Schnee, der in der Nacht gefallen ist, schmilzt sicher
bis Mittag wieder dahin. Anfänglich reiten wir durch
schönes, nicht zu steiles Gelände. Taalai, der ja nicht
mit seinem alten russischen Motorrad auf die Jagd gehen
kann, ist zu Fuß unterwegs. Gerade noch ist er da,
einige Augenblicke später ist er verschwunden und taucht
unvermittelt irgendwo am Horizont auf. Taalai bekommt von
mir den Beinamen Der Läufer".
Das Gelände wird schwieriger, wir reiten entlang an
steilen Hängen, bergab gehen die Pferde in Serpentinen,
jedesmal eine Drehung um fast 180 Grad. Ich denke, Mischa
hat uns gestern auch in die Schlucht geführt, um uns zu
prüfen. Ob wir Vertrauen zu den Pferden haben. Ich für
meinen Teil fühle mich in diesen steilen Hängen auf
meinem Pferd sicherer als wenn ich zu Fuß gehen müßte.
Nach etwa zwei Stunden erreichen wir ein kleines Plateau,
auf dem wir unsere Zelte für heute aufschlagen werden.
Oklik und Sascha befreien die Pferde von den Lasten. Nach
einer kurzen Pause reiten wir noch etwa einen Kilometer
steil bergauf Richtung Norden. Hinter der Kuppe liegt ein
Kessel, in dem Oklik gestern Steinwild gesehen hat. Und
tatsächlich, sie sind auch heute da. Oklik und Taalai
haben etwa 20 Stück gezählt, davon etwa drei bis vier
Steinböcke. Nun heißt es, keinen Fehler zu machen. Hans
wird von Taalai zu einem Standplatz geführt, den wir
nicht einsehen können. Mischa, Johann und ich haben an
der Kuppe zum Kessel unsere Position bezogen. Mischa
deutet uns, daß durch die Rinne, die unter uns liegt,
die Tiere (hoffentlich) heraufkommen werden. Wir warten.
Mischa gibt uns manchmal mit seinem senkrechten
Zeigefinger vor dem Mund zu verstehen, daß die Tiere in
der Nähe sind und wir leiser sprechen sollen.
Unvermutet fallen einige Schüsse, drei bis vier, würde
ich sagen. Auch Stimmen sind zu hören. Jetzt wissen wir
erst, warum die Jäger zwei Schrottflinten mithaben.
Oklik, Sascha und auch Taalai versuchen, die Tiere in
unsere Richtung zu treiben. Dann wieder zwei Schüsse,
wobei ich den Eindruck habe, daß der zweite sich anders
anhört. Wir sehen noch immer keine Tiere. Nach einiger
Zeit hören wir entfernt Rufe der anderen Jäger.
Daraufhin steht Mischa auf und wir wissen, daß die Jagd
hier zu Ende ist. Ob Hans geschossen hat, wissen wir
nicht. Nach etwa 20 Minuten kommt Sascha und er sagt,
daß Hans einen Steinbock erlegt hat. Daraufhin sieht man
Erleichterung bei Mischa, der schließlich dafür
verantwortlich ist, daß die Jagd für alle Teilnehmer
ein Erfolg wird - für die Jagdgäste, daß sie ihre
Trophäen bekommen, und für sich und seine Männer, da
sie nur bei Erfolg eine Prämie bekommen.
Nach einiger Zeit kommt Hans, man sieht ihm seine Freude
an. Er hat seinen Steinbock. Wir gehen hinunter zu den
Pferden und reiten das kurze Stück zum Lager. Leider, so
erzählt uns Hans dann, ist der ganz kapitale Steinbock
erst gekommen, als er schon geschossen hatte. Taalai habe
ihm noch zugerufen, daß er warten solle, aber durch den
Wind und die große Entfernung habe er ihn nicht
verstanden. Seis drum, Hans ist trotzdem glücklich
und zufrieden.
Zum Abendessen gibt es Schaschlik, natürlich mit
Steinbock-Fleisch. Das Fleisch ist recht zäh und
klebrig, da Taalai große Fettwürfel mitgekocht hat. Wir
sehnen uns nach unserer Köchin Anja...
|